Hört mal, was da spricht! - Grömitz

Ein magischer Ort mit langer Geschichte

Kloster Cismar

Schon von Weitem ist die imposante Fassade des Klosters Cismar mit ihrem Treppengiebel. In seiner rund 800 Jahre langen Geschichte ist dieser Ort vieles gewesen: sumpfige Einöde, dann ein reiches Kloster und Wallfahrtsort; mal gehörte es zu Dänemark, dann zu Preußen und schließlich zu Deutschland. Vor allem aber schufen Benediktiner-Mönche hier ein Zentrum, von dem aus Kunst und Kultur in die Region getragen wurde.

Audio-Stele Kloster Cismar

Hört mal, was da spricht!

Ihr wollt mehr darüber wissen? Dann hört doch mal rein! Auf der Klosteranlage könnt ihr an fünf Hörstationen einen Ausflug in die wechselvolle Geschichte der alten Benediktiner-Abtei unternehmen. Einen kleinen Einblick in die Themen geben wir euch auch hier schon einmal!

Ab in die Verbannung

Warum inmitten der mittelalterlichen Einöde ein Kloster gegründet wurde? Dieser Umstand ist Intrigen, übler Nachrede und wohl auch unsittlichem Verhalten zu verdanken.
Ein Bischof namens Heinrich schenkte Ordensleuten im Jahr 1177 ein Grundstück zur Anlage einer Benediktinerabtei in Lübeck. Die Gemeinschaft dieses „Johannisklosters“ gewann rasch an Bedeutung und politischem Einfluss. Als dort auch Nonnen aufgenommen wurden, scheinen die Mönche auf Abwege geführt worden zu sein, die nicht ihrem Gelübde entsprachen.

Kloster Cismar
Flügelaltar Kloster Cismar

Klein, aber oho!

Um die Mönche wieder auf den rechten Pfad zu bringen, wurde das Kloster 1245 kurzerhand ins Dorf Cicimeresthorp, das heutige Cismar verlegt. Nach anfänglichem Protest begannen die bis zu 20 Mönche 1256 die erste bescheidene Kirche zu erweitern. Die Bauzeit des beeindruckenden Gotteshauses sollte sich über 70 Jahre erstrecken.

Das Kloster Cismar war klein, wurde aber bald zum spirituellen Magneten. Eine 1249 erschlossene Quelle wurde dem Klosterpatron Johannes geweiht und für heilig erklärt. Und verschiedene Reliquien zogen wohl auch fromme Pilger an.

Das Ende und der Neuanfang

Als im Zuge der Reformation den Mönchen 1541 verboten wurde, Messen abzuhalten, läutete dies nach fast vierhundert Jahren das Ende der Benediktiner in Cismar ein. Die Klosteranlage ging an die Herzöge von Schleswig-Holstein-Gottorf über, die es nun als landesherrliches Schloss nutzten. Später war es Verwaltungssitz des Amtes Cismar, das ab 1773 zu Dänemark gehörte.

Heute ist das Kloster Cismar erneut ein kultureller und geistlicher Magnet. 1979 begann der Förderkreis Kloster Cismar e.V. die Anlage wieder zu beleben, mit Konzerten im Winter und dem traditionellen Klosterfest im August. Im Sommer bereichern Kunstausstellungen, kirchliche Andachten, der Kunstraum Remise und weitere Veranstaltungen das Leben im Kloster Cismar.

Events im Kloster Cismar