Die Alleskönner vom Bauhof
Als wir früh morgens am Strand ankommen, hat Grömitz das für den Oktober so typische Schmuddelwetter bereits fest in der Hand. Trotzdem sieht der Ostseestrand einfach wunderbar aus. Also eigentlich wie immer, oder? Bevor wir weiter darüber nachdenken können, kommen uns zwei gut gelaunte Herren entgegen. Sie sind der Grund für diesen Traum von einem Strand. Hartmut Ley und Egon Langbehn haben schon längst jedes Sandkorn ins rechte Licht gerückt, wenn die Urlauber aus ihren Betten kriechen. Als Teil der sechsköpfigen Strandkolonne sind sie für die Sauberkeit am Strand und an der Promenade verantwortlich. Müll am Strand und auf der Promenade sowie unerwünschte Sandhaufen sind nur einige ihrer täglichen Gegner. Unterstützt wird die Strandkolonne durch ihre Kollegen von der Technikkolonne, zu deren Arbeitsbereich u.a. die Beseitigung des hartnäckigen Seegrases gehört. Zudem kümmert sich die Strandkolonne in den Sommermonaten um die Vorbereitungen und den Aufbau der zahlreichen Veranstaltungen in Grömitz hinzu. Von all den aufwändigen Arbeiten im Hintergrund bekommt der normale Grömitzer nichts mit. Und darauf sind die beiden auch sichtlich stolz. Das Beste am Job ist für sie „definitiv die frische Luft!“ Einen schöneren Arbeitsplatz hat wohl auch kaum jemand anderes. Wir sind jetzt schon beeindruckt von den Mitarbeitern des Bauhofs und machen uns gespannt auf den Weg zur nächsten Kolonne.
Grünpflege 365 Tage im Jahr
Gut 10 Minuten vom Strand entfernt treffen wir auf die Gärtnerkolonne. Große Fahrzeuge versperren eine Seite der Fahrbahn, das Orange der Jacken blitzt uns von allen Seiten entgegen. Von einem herzlichen „Moin“ begleitet, werden wir an den Baumarbeiten vorbei geschleust und parken in sicherer Entfernung von den herabfallenden Ästen. Mit Kolonnenschieber Olaf Kagel warm zu werden, fällt nicht schwer. Dieser Mann liebt seinen Job, das merkt man sofort. Als gelernter Landschaftsgärtner ist er wie seine 17 Kollegen für alle Arbeiten rund um die Landschaftspflege in Grömitz verantwortlich. Von dem Begrünen der Wege über Holzarbeiten bis hin zur Bewässerung ist alles dabei – ein wirklich abwechslungsreicher Job. Genau das weiß Olaf Kagel auch zu schätzen. Als Kolonnenschieber stellt er für jede der zahlreichen Aufgaben die Arbeitsgruppen neu zusammen und koordiniert die Teams. Auf die Frage nach seiner Lieblingsjahreszeit zum Arbeiten schmunzelt er und antwortet fröhlich: „Der Frühling. Da ernte ich die Früchte meiner Arbeit.“ Damit meint Kagel die unzähligen Blühpflanzen, die er zusammen mit seinem Team im Herbst pflanzt. Das können wir sehr gut nachvollziehen – schöner kann das Ergebnis einer Arbeit wohl kaum sein. Zum Schluss folgt unser Tages-Highlight: Wir dürfen die Baustelle aus der Vogelperspektive betrachten. 30 Meter geht es mit dem Gelenkarm nach oben – hier haben wir die gute Ostseeluft ganz für uns. Und dazu noch einen herrlichen Ausblick. Hier könnten wir Stunden verbringen, doch unser nächster Stopp wartet schon auf uns.
Nordische Kälte? Nicht auf dem Bauhof!
Während der Fahrt bahnt sich die Sonne langsam ihren Weg durch die grauen Wolken. Unsere dritte und für heute letzte Station führt uns zur Basis der insgesamt 40 Mitarbeiter. Als wir am Bauhof ankommen, strahlt uns nicht nur der blaue Himmel entgegen, sondern auch Bauhofleiter Joachim Saß. Seit nunmehr 13 Jahren leitet er die vier Kolonnen des Bauhofs und obwohl er ursprünglich aus Aachen stammt, merken wir sofort: Dieser Mann ist Grömitzer durch und durch. Die Ostsee habe er seit seiner Kindheit in Grömitz im Blut, vertraut uns Joachim Saß stolz an. Mit dem richtigen Job war eine Rückkehr auf die Sonnenseite dann keine Frage mehr. Als gelernter Gärtner und Landschaftsbautechniker leitet er die Strand-, Gärtner-, Technik- und Bau-Kolonne. Was das alles an Arbeit bedeutet, können wir auf unserem Weg über das geräumige Gelände langsam erahnen. Überall stehen Kehrmaschinen, Radlader, Dumper, Trecker und viele weitere schwere Fahrzeuge – ein beeindruckender Fuhrpark. An allen Ecken schraubt und werkelt die Bau- und Technik-Kolonne. Und von allen Seiten schallt uns eine freundliche Begrüßung entgegen. Nordische Kälte? Von wegen. Beim Bauhof schauen wir gern mal wieder auf einen Klönschnack vorbei. Doch die nächsten Helden warten bereits auf uns. Also ab ins Auto. Es geht endlich wieder an den Strand.
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