Naturerlebnisse an der Ostsee
Auf der Suche nach dem Gold der Ostsee und Heilkräutern am Wegesrand
Es gibt ihn und er steht jedem offen: der Weg zurück zur Natur. Wer ihn begehen, natürlich erholsame Momente verbringen und Einblick in fast schon vergessenes Naturwissen erhalten möchte, der begibt sich in der Lübecker Bucht an der Ostsee Schleswig-Holsteins auf eine Naturwanderung - mit Ruhe statt Trubel, dem Blick für’s Detail statt dem stetig großen Ganzen und Konzentration statt Multi-Tasking.
Mit Axel auf den Spuren des Ostseegoldes
Zu einem Naturerlebnis, das es nur an der Küste gibt, lädt Axel Kramer ein. Regelmäßig nimmt er Naturfreunde in den Ostseebädern Grömitz und Dahme mit auf seine Bernsteinwanderungen am Strand. Der Original-Holsteiner hat seinen persönlichen Weg zur Natur schon früh gefunden und diesen im Laufe der Jahre immer weiter ausgebaut. Seit Jugendjahren ist Axel im Umweltschutz tätig und aktives Mitglied im BUND und im Nabu.
„Ich begegne der Natur mit Respekt und genau diesen Respekt möchte ich auch anderen Menschen vermitteln, “ sagt er und zitiert Augustinus Aurelius: Nur was in dir selber brennt, kannst du in anderen entzünden. Mit seinen Naturführungen möchte er aufmerksam machen, zum Nachdenken anregen und für die Wunder der Natur sensibilisieren. Wer sich einer seiner Bernsteinwanderungen in Grömitz anschließt, erfährt jede Menge über das ‚Gold der Ostsee‘. Bei den Treffen mit Axel gibt es zunächst eine halbe Stunde lang Bernstein-Infotainment und dann geht es für eine gute Stunde an den Strand. Jeden Tag spült das Meer Bernsteine an und Axel weiß, wo und wie man danach sucht und vor allem auch, wie man sie erkennt. Auf dem fast schon meditativen Strandspaziergang entlang des Spülsaumes der Ostsee erzählt er unterhaltsam aus seinem biologischen Schatzkästchen. So erfährt man, dass Bernstein mehr als zwei Millionen Jahre alt ist und dass es ihn aus 80 verschiedenen Herkunftsregionen sowie in vielen verschiedenen Farbvarianten gibt. Bei den Chinesen heißt es gar, dass ein Tiger, wenn er stirbt, als gelber Bernstein zurückkehrt. Das, was man in der Ostsee Schleswig-Holsteins findet, nennt man ‚Seebernstein‘ und insbesondere der weiße und dunkelgelbe Bernstein ist aktuell sehr wertvoll. Grundsätzlich gilt: wer einen Bernstein findet und aufhebt, ist der Besitzer des Steins.
Und so ist das Jagdfieber der Teilnehmer schnell ausgebrochen und sie wühlen im Sand, Seegras und Salzwasser, finden dabei auch manch‘ einen Donnerkeil oder Hühnergott, begreifen im wahrsten Sinne die Natur und sind ganz konzentriert bei sich und im Hier & Jetzt. Ein Teilnehmer stellte schon einmal fest, dass die Bernsteinsuche besser als Yoga sei, berichtet Axel schmunzelnd. Ihm ist wichtig, die Teilnehmer fühlen zu lassen, es geht um das ganz unmittelbare Erleben – mit Emotion und Humor. Begleitet man Axel auf seiner Wanderung wird schnell klar, dass er lebt, was er sagt und der Funke springt über.
Alle Termine für die Bernsteinwandeurngen findet ihr in unserem Veranstaltungskalender.
Der Natur ganz nah
Bei unseren Bernstein- und Fackelwanderungen oder auf Steilküsten-Erlebnistour.
Zurück zur Natur mit Kräuterexpertin Iris
Eine Kollegin von Axel Kramer ist Iris Bein, ebenfalls zertifizierte Natur- und Landschaftsführerin. Iris hat sich, ebenso wie Axel, der Natur verschrieben und teilt gleichermaßen ihren Wissensschatz mit einer wachsenden Zahl interessierter Natursuchender. Wer Iris auf ihren Kräuterwanderungen begleitet, wird bei einem Spaziergang durch die idyllische Natur der Holsteinischen Schweiz rund um Scharbeutz, Klingberg und weitere Ostseebäder in das alte Naturwissen der Wild- und Heilkräuter eingeweiht. Je nach Jahreszeit gibt es am Wegesrand verschiedene Pflanzen zu entdecken, die sich als Nahrung und Medizin eignen. Was frühere Generationen noch wussten, bringt sie wieder näher. Welches Kraut hilft bei Magenverstimmungen, was regt die Blutbildung an, welche Pflanzen stärken das Immunsystem und aus welchen Kräutern lässt sich ein köstlicher Salat zaubern.
Wer mitwandert ist überrascht: Viele Pflanzen sind augenscheinlich bekannt - ihre Nutzbarkeit für den Menschen hingegen oft nicht. Den Blick dafür schult die Kräuterexpertin mit fundiertem Wissen und lehrreichen, praktischen Hinweisen. Dass dieses Thema sich aktuell ein wenig zum Trend entwickelt, interessiert Iris nicht wirklich. Sie ist von jeher fasziniert von den Pflanzenschätzen, die die Natur bereithält, und so gleicht die Wanderung mit ihr einem Gang entlang eines reich gedeckten Buffets. Knospen, zarte Blätter, Kräuter und Blüten verwandeln sich unter ihrer Anleitung in die Zutaten eines köstlichen Wildkräuter-Pestos, das die Teilnehmer nach dem Naturspaziergang selbst zubereiten und anschließend in der Gruppe verzehren. Was Iris mit ihren Führungen erreichen möchte, formuliert sie klar: „Ich möchte den Blick und die Wertschätzung für das Wunderbare schärfen, dass uns alltäglich in der Natur umgibt.“ Wer meint, dafür müsse man stets ins ‚Grüne‘ fahren, dem sagt Iris, dass es den Weg zurück zur Natur an jeder Ecke gibt; ihrer Meinung nach sogar in der Stadt. Man könne an einem blühenden Kirschbaum auf dem Weg zur Arbeit vorbei laufen oder aber sich die Textur der Blüten und Blätter und die Struktur des Baumes einmal bewusst anschauen. Schon das verändere den Blick und die Wahrnehmung der umgebenden Natur.
Wenngleich es ihr bei ihren Wanderungen auch um die Vermittlung von fast schon verschüttetem Wissen geht, so ist ihr eines noch wichtiger: die Natur einfach zu erleben und sich mit ihr verbunden zu fühlen. Mit ihrer Begeisterung steckt sie die Teilnehmer an, und viele von ihnen kommen wieder. Iris eigene Begeisterung ist ungebrochen groß und so bietet sie auch Wanderungen zum Thema Wildbienen oder durch den Medizinwald an und leistet in Schleswig-Holstein Pionierarbeit mit Führungen zur Heilkraft der Knospen. Mit ihrer letzten Ausbildung zum Thema ‚Jahreszeitenfeste‘ möchte sie alte Riten und Bräuche im direkten Bezug und Dialog mit der Natur im Wechsel der Jahreszeiten aufleben lassen.
Alle Termine "zurück zur Natur" und viele weitere, spannende Events findet ihr hier.
Zum Zustand der Meere
Das Meer bedeckt ungefähr dreiviertel unserer Erdoberfläche und bildet damit eine lebensnotwendige Grundlage für Mensch und Tier – ein Ökosystem, das in den letzten Jahren stark gefährdet und aus dem Gleichgewicht gebracht wurde.
Vor allem für Menschen, die im Landesinneren wohnen, ist das Meer ein sehr beliebtes Urlaubsziel. Gäste können sich mit nur kleinen Vorgehensweisen im Urlaub aktiv am Meeresschutz beteiligen. Das kostenlose E-Book "Zum Zustand der Meere" hilft dabei mit zahlreichen Tipps und Tricks. Denn dazu gehört mehr, als nur den Müll nicht achtlos wegzuwerfen und am Strand liegen zulassen.
Ungefähr 8 Millionen Tonnen Müll gelangen Jahr für Jahr in die Meere – eine ernsthafte Bedrohung für die Ozeane. Dieser Müll wandert vom Meer in die Flüsse und wird von dort durch die Winterstürme wieder an die Küste zurückgeschwemmt. Es dauert über hundert Jahre, bis sich Plastikflaschen, Verpackungen und Einkaufstüten zersetzen. In dieser Zeit richten sie großen Schaden an und werden durch die Einflüsse des Meeres zu Mikroplastik. Die kleinen Plastikteilchen schaden nicht nur den Bewohnern der Meere, sondern auch den Menschen: durch die Nahrungskette kann Mikroplastik in den menschlichen Organismus gelangen. Seit mehr als 30 Jahren ruft die US-amerikanische Umweltorganisation Ocean Conservancy zum International Costal Cleaning Day (ICC) auf. Dabei handelt es sich um die größte freiwillige Müllsammelaktion zum Schutz der Meere. Die Natur wird im Rahmen dieser Aktionen von gefährlichen Abfällen befreit. Auch unabhängig davon sollte der herumliegende Müll am Strand natürlich aufgesammelt werden.
Nach dem Rauchen die Zigarettenfilter auf den Boden werfen – leider eine Alltäglichkeit vieler Menschen. Zigarettenfilter bestehen aus Celluloseacetat, einem schwer abbaubaren Kunststoff. Dieser zersetzt sich im Ozean erst nach vielen Jahrzehnten. Nicht anders sieht es mit Kaffeebechern und Trinkhalmen aus Kunststoff aus. Coffee-to-go-Becher aus Bambus und Trinkhalme aus echtem Stroh hingegen schaden der Natur nicht und sind eine sinnvolle Alternative. In diesem Jahr haben sich zum Beispiel bereits zahlreiche Gastronomen entlang der Lübecker Bucht dem deutschlandweiten Mehrwegbechersystem recup angeschlossen. Darunter auch zwei Grömitzer Gastronomen: Ankerplatz und Fish & Coffee. Gäste, die ihren Kaffee kaufen und mitnehmen möchten, erhalten einen recup-Pfandbecher für 1€. Diesen können sie dann in jedem weiteren recup Partnerbetrieb entweder zurückbringen oder neu befüllen lassen.
Auch gegen die herumliegenden Zigarettenfilter setzt sich Grömitz aktiv ein: bei jedem Strandkorbvermieter können sich die Gäste kostenlose Strand-Aschenbecher beschaffen.
Den Ratgeber zum Thema "Zum Zustand der Meere" könnt ihr euch kostenlos und ohne Anmeldung hier herunterladen. Weitere Informationen bezüglich des Mehrwegbechersystems recup findet ihr unter: www.groemitz.de/news/bucht-bechert-um