Historie vom kleinen Fischerdorf Grömitz - Grömitz
Alte Seebrücke in Grömitz

Über 200 Jahre Seebad Grömitz

Vom kleinen Fischerdorf zu einem der größten Seebäder

2013 feierte Grömitz das Jubiläum „200 Jahre Seebad“.

1813 kamen nachweislich die ersten Gäste nach Grömitz, um sich an der gesunden jodhaltigen Seeluft zu erholen. Damals war Grömitz noch ein kleines Fischerdorf, doch seitdem hat sich einiges getan. In den vergangenen über 200 Jahren ist Grömitz zu einem der beliebtesten und größten Seebäder Deutschlands herangewachsen.

Es ist nicht mondän, auch nicht Treffpunkt der Superreichen und Schönen und auch eine Party- und Disco-Meile wie auf dem „Ballermann“ sucht man hier vergebens. Nein - Grömitz ist Nähe, Ruhe, Weite und Lebendigkeit zugleich auf seine ganz eigene Art und Weise. Grömitz ist authentisch, maritim und liebenswert gelassen.

Einen Urlaub in trauter Zweisamkeit kann man hier ebenso erleben wie einen abwechslungsreichen Familienurlaub.

Heute zählt Grömitz über 540.000 Übernachtungsgäste bei 2,5 Mio. Übernachtungen sowie über 3.500 Zweitwohnungsbesitzer. Zusätzlich besuchen jedes Jahr etwa 550.000 Tagesgäste das beliebte Ostseebad.

Aber nun erstmal zurück zu den Anfängen...

„Ostseebad der Sonnenseite“, so lautet Grömitz Credo schon seit 1930. Aus dem "Familienbad der Sonnenseite" in 1927 wurde in 1930 das bis heute bekannte "Ostseebad der Sonnenseite". Und das moderne Ostseebad weiß diesen Wahlspruch durch seine ganz besondere Atmosphäre in die Welt zu senden: Denn hier bedeutet Urlaub einfach Lebensfreude und unbekümmerte Urlaubstage, Kinderlachen und nicht zuletzt entspannende Erholung.

Komm mit auf eine Reise zu den Anfängen und lerne die wechselvolle Geschichte des Ortes kennen, der heute eines der größten und beliebtesten Seebäder Deutschlands ist.

1813 ging es los, die ersten Badekarren wurden angeschafft, und auch inseriert wurde schon um 1836: Seebad bei Grömitz. Denjenigen, die geneigt sein sollten, in diesem Jahre das schöne, reine Seebad bei Grömitz zu gebrauchen, empfiehlt sich der Unterzeichnete vom 1. Juli an, sowohl mit gut eingerichteten Badekarren, als auch mit seiner getroffenen Einrichtung für warme Bäder." H. Kröger in Grömitz.

Diese „warmen Seebäder“, die man damals gern genoss, waren Bäder in hölzernen Kübeln, in die man erwärmtes Seewasser mit Eimern goss. 1862 lautet die Anzeige dann schon so: „Das bekannte Grömitzer Ostseebad wird am 1. Juli diesen Jahres eröffnet, und indem ich solches anzeige, bemerke ich zugleich, dass für das Bad 13 Schilling und für ein Warmbad 51 Schilling zu entrichten sein wird.“

Historisches Plakat Grömitz

Das Übel einer großen Sturmflut aber machte 1872 die ersten Schritte eines werdenden Seebads wieder zunichte und sollte doch den Weg ins Heute ebnen.

Denn im Folgejahr wurde nun der Entschluss zu einem Deichbau gefasst, der Ingenieure (und ihre Familien) über Jahre nach Grömitz brachte. So waren zugleich die ersten Feriengäste da – auch Verwandte wurden an die schöne See mit ihrem reizvollen Hinterland eingeladen, die schon bald den guten Ruf des Ortes verbreiten sollten. 1906 entstand die erste „Warm-Seebad-Anstalt“ in Massivbauweise. Dass noch nicht im Meer gebadet wurde, tat den stetig ansteigenden Gästezahlen keinen Abbruch und man kümmerte sich mehr und mehr um seine Badegäste, verließ bisherige Berufe und auch das erste „Strandhotel“ wurde im Jahr 1902 gebaut (1969 brannte es dann wieder ab, das Carat-Hotel fand dafür seinen Platz). Doch 1906 stand Grömitz mit seiner Zahl anJahresgästen bis Mitte Juli noch an zehnter Stelle der Seebäder. 676 waren es.

Der Bau-Unternehmer Christian Westphal aber brachte mit seinen „denn wöllt wi dat man so maken“-Spontankrediten einen Boom ins Rollen, Gästehaus um Gästehaus wurde errichtet und auch der Zustrom setzte ein.

1909 zählte Grömitz schon 3.000, und 1912 dann 9.000 glückliche Gäste. Bis der 1. Weltkrieg kam. Ihm aber folgten auch die „Goldenen Zwanziger“, die erste Freibade-Anstalt und ein Musikpavillon.

Der Bau der Giftbude (Alkohol = Gift) im Jahr 1897 legte den Grundstein zur heutigen „Strandhalle“, die, mit Tanzsaal ausgestattet, bereits fast ihre jetzige Größe erreichte. Der Bau der "Strandquelle" folgte im Jahr 1911/1912. Auf Rezession folgte noch mal Krieg. Doch Grömitz` Beliebtheit war nicht mehr zu brechen: In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts hatten die jährlichen Übernachtungszahlen bald die Millionengrenze überschritten. Und 1984 erreichte Grömitz` „Spaziersteg über See“ die stolze Länge von 398 Metern. Wohl nicht das einzige Plus, mit dem Grömitz heut` in Deutschland spitze ist.

Mehr über die Geschichte von Grömitz erfährst du in der Neuauflage des Buches: „Grömitz. Gestern und Heute“. Ein 168 Seiten starkes Nachschlagewerk mit großem Bilderteil. Erhältlich für EUR 19,00 in der Tourist-Information am Seebrückenvorplatz.